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21/04/2025 Welche Expertise braucht eine juristische Übersetzerin ?
Eine juristische Übersetzerin muss sicherstellen, dass der Inhalt des juristischen Ausgangstextes nicht nur in die Zielsprache, sondern vor allem auch in die jeweilige Rechtssprache originalgetreu wiedergegeben wird.
Dazu ist es unerlässlich, dass der Übersetzer den Ausgangstext perfekt versteht und gleichzeitig die Rechtssprache der Zielsprache beherrscht.
Dies ist jedoch mit zahlreichen Herausforderungen verbunden, insbesondere wenn es darum geht, Rechtsbegriffe und -konzepte zu übersetzen, die im anderen Rechtssystem nicht unbedingt eine Entsprechung haben.
Jeder juristische Begriff und jedes juristische Konzept ist nämlich untrennbar mit dem System verbunden, aus dem es stammt.
Selbst wenn Länder wie Frankreich und Deutschland sich für ähnliche Rechtssysteme mit römisch-germanischer Tradition entschieden haben, weisen viele juristische Konzepte, Verfahren und Begriffe eine besondere Eigenheit auf, die es schwierig macht, in dem anderen Land eine Entsprechung zu finden.
Noch schwieriger wird es, wenn es sich um ein völlig anderes Rechtssystem handelt, wie beispielsweise das Common Law in England, Kanada und den Vereinigten Staaten.
Aufgrund mangelnder äquivalenter Begriffe in den verschiedenen Arbeitssprachen ist der Fachübersetzer häufig gezwungen, Terminologierecherchen durchzuführen und manchmal sogar rechtsvergleichende Analysen vorzunehmen, um den Begriff zu finden, der der gesuchten Bedeutung am nächsten kommt.
Wenn sich herausstellt, dass eine einfache Übersetzung zu Verwirrung führen oder Informationen verloren gehen oder hinzugefügt werden könnten, muss er versuchen, die Bedeutung zu beschreiben oder eine Erklärung hinzuzufügen, indem er eine Übersetzeranmerkung einfügt.
Daher kann nur ein Übersetzer, der in den Rechtsordnungen beider Länder ausgebildet ist, eine Übersetzung anfertigen, die nicht nur sprachlich korrekt ist, sondern auch für einen Juristen aus einem anderen Rechtsgebiet Sinn ergibt.
Das Übersetzen von Rechtstexten erfordert nicht nur die Beherrschung der Rechtssprache der Ausgangs- und Zielsprache, sondern vor allem auch fortgeschrittene Kenntnisse der Rechtssysteme beider Länder sowie ausgeprägte redaktionelle und interpretatorische Fähigkeiten, um alle Feinheiten des verwendeten Vokabulars zu verstehen und wiederzugeben.
Nur so lassen sich Risiken durch Fehler vermeiden, die in diesem Bereich, in dem absolute Präzision gefragt ist, nur allzu häufig vorkommen.
